Tappen Sie nicht in die Gold-Falle





Eines ist sicher:


Keiner wird kommen,
um Dir zu helfen.



Das steht fest.


 

Allein die (letzte) Bankenkrise (ab 2007) hat, grob geschätzt, 100 Millionen Menschen (zurück) in die Armut getrieben. Die Regierungen regieren nicht die Welt. Goldman Sachs und ein paar weitere Systeme regieren die Welt. So wurde z. B. der griechische Präsident Papademus nicht vom Volk gewählt, sondern eingesetzt. Während seiner Zeit als Governor der griechischen Zentralbank war er u.a. verantwortlich für den Übergang von der Drachme zum Euro. Bei der Verschleierung der Staatsschulden half ihm tatkräftig Mario Draghi, ein Goldman Sachs-Mann, Präsident der EZB und Governor der italienischen Staatsbank. - Diese Leute sind einfach überall. - Will man das gegenwärtige Finanzsystem ändern, käme das dem Versuch gleich, gegen den Wind pinkeln zu wollen.

Ein auf Schulden basiertes Geld sorgt dafür, dass auf jeden Euro, der erwirtschaftet wurde, mindestens 3 weitere Euro an Schulden kommen. Diese Schulden landen am Ende bei der unteren Mittelschicht, wo auch sonst? - Diese Menschen sitzen auf einem Schuldenberg, dessen Zinsen in das Bankensystem zurückfliessen.

Nach dem "Nixon-Schock" vom 15.August 1971, als der amerikanische Präsident Nixon den Goldstandard aufkündigte, stieg die Seniorage also der intrinsische Wert des Dollar, ins Absurde, den laufenden Druckerpressen sei Dank. Das grundlegende Problem war, dass die USA zu viele Ziele erreichen wollten, die sich teilweise widersprachen. Sie strebten nach einer selbstständigen Geldpolitik, die nicht vom Ausland abhängig war. Dabei ist es von Natur aus instabil. Frankreichs Präsident Pompidou befürchtete, dass es im Falle eines Währungszusammenbruchs beschlagnahmt werden könnte.

Was sich in ähnlicher Form während der Zypern-Krise zeigte: 2013, also noch vor gar nicht so langer Zeit, als die zypriotische Regierung ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte, weil sie von internationalen Ratingagenturen auf Ramschniveau herabgestuft wurde, bediente man sich eben bei den Kunden der Bank (of Zyprus).  Mit satten 47,5% Zwangsabgabe! Quasi als Gegenleistung für die zehn Milliarden Euro schweren Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF). (Die Banken der Inselrepublik hatten sich unter anderem mit griechischen Staatsanleihen massiv verspekuliert.) Natürlich ging das Geld an die Banken, nicht an deren Kunden.

Wie Sie an anderer Stelle dieser Publikation nachlesen können, ist Gold ein "Stress Material". Also:

Tappen Sie nicht in die Gold-Falle!



Gold trap

Kein anderes Anlageprodukt wird derzeit so massiv beworben wie das ungenießbare Edelmetall. Das sollte Ihnen zu denken geben. Wenn man es nicht als Schmuckstück zu schätzen weiß, macht es wenig Sinn, darauf zu warten, dass es in seinem (Ihrem) Tresor wächst. Es wächst nicht, und weder Barren noch Münzen eignen sich als fungibles Zahlungsmittel in Notzeiten. Es sei denn, im Scheckkartenformat mit Sollbruchstellen á 1g:

Aber abgesehen davon, daß sie damit Schwierigkeiten beim Bäcker oder Metzger bekommen werden, wenn es um die Verrechnung geht, kann es sein (, wie schon einmal geschehen), dass der private Besitz von Gold ohnehin unter Strafe gestellt wird.

Womit wir uns aber bereits im Fachgebiet der "Prepper" befinden. Darüber aber an anderer Stelle mehr.

 

 

Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.


Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!


Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.


Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.


Trifft’s hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken
-auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!


Soll man das System gefährden?
Da muß eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.


Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.


Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!


Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.

 

 

Richard G. Kerschhofer

 

Dieses Gedicht, angeblich aus dem Jahr 1930, wird fälschlicherweise Tucholsky zugeschrieben. In Wahrheit ist das titellose Werk nicht von ihm, sondern von einem gewissen Richard G. Kerschhofer aus dem Jahr 2008 (anlässlich der damaligen Finanzkrise). Wie und warum es dann als Tucholsky’s Werk ausgegeben wurde ist noch unklar, aber wahrscheinlich wäre der Inhalt in seinem Sinn gewesen.

 

 


 

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